Die Sportmittelschule Imst gratuliert ihrem Mitbegründer und ehemaligen Lehrer Mike Gabl herzlich zur Verleihung des Ehrenzeichens des Landes Tirol 2025 durch den Landeshauptmann.
Wegbereiter des Sportkletterns in Österreich
Er zählt zu den prägenden Persönlichkeiten des Sportkletterns in Österreich. Bereits in den frühen 1980er Jahren erkannte er das Potenzial dieser damals noch jungen Disziplin – nicht nur als Leistungssport, sondern vor allem als ganzheitliche Bewegungsform mit gesellschaftlichem Mehrwert. Durch seine Initiativen wurde Klettern in Schulen, Vereinen und Gemeinden verankert und als Breitensport etabliert
Trainerkarriere und Nachwuchsförderung
Besonders hervorzuheben ist Mike’s langjährige Tätigkeit als Trainer und Nationaltrainer. 1995 gründete er das Kletterteam Imst-Tirol-West, das sich unter seiner Leitung zu einer der erfolgreichsten Talenteschmieden Österreichs entwickelte. In seiner aktiven Zeit als Trainer (1995–2008) erzielten seine Athletinnen und Athleten beeindruckende Erfolge:
• 38 Tiroler Meistertitel in den Kategorien Kinder, Schüler und Jugend
• 26 Österreichische Meistertitel in Nachwuchsklassen
• 23 Siege bei Österreichischen Meisterschaften der allgemeinen Klasse (Lead)
• 9 Gesamtsiege im Österreichischen Cup
Auch auf internationaler Ebene war das Team unter seiner Führung äußerst erfolgreich:
• 11 Siege im Jugendeuropacup
• 3 Gold-, 3 Silber- und 2 Bronzemedaillen bei Jugendweltmeisterschaften
• 2 Weltcupsiege im Jahr 2003
• 1. Weltcupsieg für Österreich
• 1. Sieg beim Rockmaster Arco 2003
Neben Angela Eiter, die als vierfache Weltmeisterin und erste Frau mit einer 9b-Route Klettergeschichte schrieb, brachte das Kletterteam West weitere internationale Top-Athlet:innen hervor: - Katharina Posch, mehrfache österreichische Meisterin, war über Jahre hinweg fixer Bestandteil des österreichischen Nationalteams. Sie erreichte Top-10-Platzierungen bei Weltcups und nahm an Weltmeisterschaften teil. Ihre technische Präzision und mentale Stärke machten sie zu einer der konstantesten Athletinnen im Weltcup-Zirkus. - Jan-Luca Posch, ebenfalls ein ehemaliges Mitglied des Kletterteams West, gewann 2017 die Jugend-Europameisterschaft im Bouldern und stand mehrfach auf dem Podium bei Jugend-Europacups. In der allgemeinen Klasse erreichte er 2023 mit Platz 6 beim Boulder-Weltcup in Prag sein bisher bestes Karriereergebnis. Zudem wurde er zweifacher Staatsmeister im Bouldern (2021, 2024).
Als Lehrer an der Sportmittelschule Imst, von den Kindern immer „MIKE“ genannt, setzte er früh auf die Förderung junger Talente und entwickelte Kletterprojekte, die Kindern und Jugendlichen sichere und motivierende Zugänge zum Klettersport eröffneten. Die Trainingslager nach Südfrankreich, Italien und Griechenland für handverlesene Klettertalente in seinem legendären roten Ford Transit waren immer mehr als nur Klettern.
Sein Trainingsansatz verband sportliche Exzellenz mit mentaler Stärke und sozialer Kompetenz. Unterstützt von Sportpsychologen und einem engagierten Team, legte er den Grundstein für viele nationale und internationale Erfolge. Auch nach dem Rückzug aus dem Wettkampfbetrieb blieb er der Nachwuchsförderung treu und verlagerte den Fokus des Vereins auf das Outdoor-Klettern und die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen.
Infrastrukturentwicklung und Sicherheitsstandards
Mike Gabl war maßgeblich an der Planung und Umsetzung zahlreicher Kletteranlagen in Tirol beteiligt. Seine Expertise floss in die Konzeption moderner Kletterhallen und -gärten ein, wobei er stets höchste Sicherheitsstandards, durchdachte Routenplanung und nachhaltige Nutzungskonzepte verfolgte.
Viele heute selbstverständliche Klettereinrichtungen in Tirol tragen seine Handschrift – sei es durch direkte Mitwirkung oder beratende Tätigkeit.
Gründer von Climbers Paradise – Modellprojekt für nachhaltigen Tourismus
Mit der Gründung von Climbers Paradise Tirol setzte Mike Gabl einen Meilenstein für den sanften, sportbasierten Tourismus. Die Plattform vernetzt heute über 40 familienfreundliche Klettergärten in Tirol und steht für Qualität, Sicherheit und ökologische Verantwortung.
Er war nicht nur Ideengeber, sondern auch technischer Leiter und treibende Kraft hinter der Umsetzung. Besonders am Herzen lag ihm die Förderung von Kindern und Familien: „Ich wollte Orte schaffen, wo Kinder möglichst sicher ihre ersten Routen ausprobieren können“.